Nur ein Versehen

Heute machte mir S eines bewusst: ich bin nicht hässlich? Hässlich ist ein echt ekelhaftes Wort, so richtig richtig giftig. Wie er durch die langen Haare streifte und wie nah er kam, ich weiß nicht, es war beruhigend, ein Zeichen des Vertrauens? Kriegt man das nicht oft zu sehen? Oft zu lesen? Vielleicht nur ein Versehen? Glaub ich nicht, hatte ich nie geglaubt. Ich habe Angst S zu verlieren, weil ich weiß, dass es sehr schwer sein wird jemanden wie ihn zu finden. Für manche mag es ein Spektakel sein „jaja alle Freundschaften enden eines tages“ aber mein Aberglaube, mein alter Ego und die vielen Tagträume glauben immer an für immer. Es ist immer für immer, auch wenn es nur ein Versehen war. 

<okö>

Ich wusste wo er zu finden war, immerhin war es Freitag. Er sieht so friedlich und ruhig aus. Er nutzt die Freitage aus, um seine Angst zu vergessen, bekämpfen, wie man es halt ausdrücken möchte. Als er fertig war, saß er hingekniet da, und schaute nur. Ich traute mich, ihm anzuschließen. Normalerweise lies ich ihn in Ruhe, weil ich weiß, dass er die Zeit alleine braucht. Klingt sehr erwachsen von mir! Aber die Angst stieg und stieg und nur er konnte mich beruhigen, auch wenn S nicht immer die passenden Worte fand. Aber seine Anwesenheit reichte schon aus, immerhin hat er eine beruhigende und nicht unterhaltsame, dennoch aufsteigende Aura. Ein bisschen Diva war er schon, wie eine Katze. Wir sagten nichts, erst als wir uns draußen befanden. Er redet echt viel eigentlich, und eines teilen wir gemeinsam: das gleiche Schicksalsschlag, obwohl ich dieses Wort nicht mal mag. 

Immer verwirrt übrigens.

“Eigentlich bin ich nicht überrascht, wie du mich gefunden hast, aber ich bin überrascht, dass du gekommen bist”

“Nur ein Versehen”

“Ich schwöreee” 

“:***”

R.B.//06.03.2022\\ Mos kini frikë!