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Category: Books and Stories

ndjeshmeri

Schwerlosigkeit momentan. Alles was ich mache fühlt sich nicht richtig an, also mach ich gar nichts. Ich sitze nur rum, versuche ich zu beschäftigen, schaffe es aber nicht weil ich mich dadurch immer schlechter fühle. Ich kann nicht mehr produktiv sein, nicht für Freizeit. Nur noch das Gefühl zu haben, dass ich nur noch etwas für die Schule und Haushalt machen kann. Von Tagträumen oder erfunden Szenarien helfen mir auch nicht mehr weiter. Ich hatte schon überlegt, mit einen Psychotherapeuten darüber zu reden, aber ich überdenke immer so viel und stelle mir häufig dann die Frage: welchen Psychotherapeuten? Wird er oder sie gut genug sein? Und wirst du dich dadurch besser fühlen? Ich will halt nur reden können, und keine Medikamente oder so empfohlen bekommen, für die ich dann wieder Geld ausgeben müsse. 


Heute hatte ich an eine Situation denken müssen. Es ging darum ob wir uns einen Film im Kino oder Zuhause anschauen. Ich meinte, wir sollten ihn Zuhause schauen, weil wir weder Geld verschwenden würden, noch einen Bus, der uns pünktlich dorthin bringen könnte, finden müssen. Ich hatte auch nicht wirklich viel Geld für einen Kinobesuch. Ihr gefällte die Idee, aber später erzählte sie mir, dass sie mit ihrem Freund ins Kino geht, weil er sie bringen könnte und er Geld hat. Und dann noch diese irrelevante Aussage "Wenn du willst können wir ihn trotzdem bei mir schauen, dann hab ich ihn schon davor gesehen, aber ist doch egal". Ist doch egal? Ja, ist doch egal. Natürlich meinte sie es nicht böse, sie wollte schließlich ihren Freund und gleichzeitig mich zufrieden stellen. Gescheitert. Man kann manchmal Menschen nicht so gut einschätzen, sie sind vielleicht doch ein tieferes Rätsel. Ich kam also nachhause mit überfüllten Koffein in meiner Ader und schrie vor meinem besten Freund so hin. "Wie kann sie mich so bloßstellen, ich bin doch keine zweite Wahl!! Entweder schauen wir beide den Film zum ersten mal an, oder gar nicht!". Ich war so wütend und einfach weil ich nicht die zweite Wahl sein wollte. Seitdem an hatte sie mich nicht mehr gefragt, ob wir uns diesen Film noch ansehen wollen und vielleicht war das auch besser so. Sie hatte eine Ahnung, ich will sie nicht als dumm verkaufen, sie wusste dass ich das nicht wollte. Seitdem denke ich: Die die mehr Geld haben, gewinnen immer. Ob das jetzt nun stimmt oder nicht ist nur dahin gesagt, ich hab es gedacht und es klingt klug aber ein Fakt ist es definitiv nicht. Am Ende haben M. und ich einen Film angeschaut. Gemütlich in meinem Zimmer, mit Tymbark Eistee und Sonnenblumenkernen. Ich dachte nicht mehr daran, bis heute. 
15.02.2022 


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