The Dark Knight Analyse
The Dark Knight gilt auch nach eineinhalb Jahrzehnten immer noch als Meisterwerk.
Das liegt größtenteils daran, dass nicht einzelne Aspekte besonders hervorstechen,
sondern im Prinzip alle objektiven Kriterien für einen sehr guten Film erfüllt werden.
Mit der Veröffentlichung von „The Batman“ wurde infrage gestellt, ob die aktuellste
Interpretation des dunklen Ritters diesen besser inszeniert hat als der zweite Teil der
Nolantrilogie. An vielen Stellen überragte das Schauspiel von Heath Ledger als Joker
die übrigen Charaktere, daher ist die Kritik nicht unberechtigt.
Bruce Wayne wird jedoch mehrdimensional von Christian Bale porträtiert, Robert
Pattinsons Batman ist teilweise zu einseitig.
Bei letzterem tritt das Phänomen auf, dass Bruce Wayne und Batman das gleiche
Auftreten haben und dieselben Ziele verfolgen, dadurch zur selben Person werden.
Es scheint paradox diesen Kritikpunkt aufzuwerfen, denn es handelt sich bekanntlich
um den gleichen Charakter, allerdings wird ein Stück der Komplexität des Charakters
weggenommen, bzw. der Charaktere.
Christian Bale verkörperte ganze drei Figuren: Bruce Wayne, Playboy und Milliardär,
der private Bruce Wayne, der vorzugsweise mit Rachel und Alfred interagiert und den
Verbrechen bekämpfenden Batman.
Als beispielsweise Joker die Bürger dazu aufrief Reese umzubringen, rettete Bruce
ihm das Leben, gab gegenüber Gordon an, er wollte nur noch die gründe Ampel
bekommen. Comissioner Gordon wusste zu dem Zeitpunkt nichts von der Verbindung
von Batman und Bruce Wayne, daher durfte er öffentlich nicht als heroischer
erscheinen.
Der neue Batmanfilm integriert diese Differenzierung ganz und gar nicht. Hier gibt es
nur noch Batman, als er auf die Beerdigung des Bürgermeisters ging, war
ausschließlich die Investigation von Batman der Grund für sein Erscheinen, in
anderen Szenen gibt es auch keine unterschiedlichen Interessen von Batman und
Bruce Wayne. Batman und Bruce Wayne sind ein und dieselbe Person.
Selbstverständlich hat dieses Storytelling auch Vorzüge, jedoch auf Kosten der
Komplexität des Charakters. Dennoch bleibt der kleine Kritikpunkt bestehen, dass
Christian Bale in seinem eigenen Film etwas zu wenig Aufmerksamkeit erhält.
Joker im Vordergrund schadet allerdings dem Film kein bisschen – im Gegenteil.
Jeder Antagonist seither muss sich mit dieser Rolle messen, der überzeugende
Wahnsinn in Person fasziniert immer noch die Zuschauer.
Das Fundament für den gelungenen Gegensatz zwischen Joker und Batman legt der
Plot, der diese Dynamik zuerst ermöglicht. Doch auch die Charakterentwicklungen
bleiben nicht kurz, gerade der Umgang mit Harvey Dent glückt auf ganzer Ebene.
Wenn dann auch die Charaktere aus der zweiten Reihe in Form von Gordon, Lucius
Fox und Alfred glänzen, rundet das diesen Bereich selbsterklärend ab. Einzig Maggie
Gyllenhaal wirkt als Rachel Dawes fehl am Platz, da ihre Dialoge ein Tick zu kitschig
sind und den Zuschauer etwas aus dem Film reißen.
Kinematografie, Kameraarbeit und der Soundtrack von Hans Zimmer sind
abschließend das i-Tüpfelchen.
The Dark Knight ist und bleibt Nolans bester Film, da diesem Film auf der großen
Ebene nichts vorgeworfen werden kann. Gerade in puncto Protagonisten und
Charakterentwicklung, ein Kritikpunkt von Nolans letzten beiden Filmen Dunkirk
und Tenet, glänzt der Film von vorne bis hinten.
Die philosophischen Dilemmata von „Darf/muss Batman Joker töten?“ bis „Sind die
Leben unschuldiger Zivilisten mehr wert, als die Leben verurteilter Krimineller?“
sind für mich persönlich der Anlass dafür, The Dark Knight als Primus nicht nur in
seinem Genre, sondern von allen Filmen anzusehen.
Christopher Nolans Arbeit gefällt mir extrem gut, der zweite Teil der ,,The Dark
Knight – Trilogie“ ist und bleibt sein Meisterwerk.
The Dark Knight Analyse
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